Babytrage



Für das schnelle Tragen zwischendurch und weil ich keinen guten Hüftsitz mit dem Tragetuch hinbekomme, möchte ich eine Babytrage selbst nähen. Mein Vorbild bzw. meine Anleitung ist The Pea Pod von sewmamasew.com, eine Art seitliche MeiTai. Beim Stoff habe ich mich für einen festen Baumwollstoff, der zur Dekoration geeignet ist, entschieden.




Die beiden Stoffteile bilden den Korpus der Trage, der eine ist außen, der andere innen, dazwischen kommt Vlieseline. Welchen Teil ich nach außen mache, habe ich noch nicht entschieden, tendiere momentan aber sehr zum oberen.
Außerdem habe ich mir zwei verstellbare Steckschließen besorgt. Dazu habe ich sämtliche Näh- und Kurzwarenläden abgeklappert, aber wurde nicht fündig. Dann habe ich es in einem Laden für Outdoorzubehör probiert und siehe da, 50mm Steckschließen, kein Problem.



Dann habe ich angefangen, die Streifen für die Schulter- bzw. Hüftgurte zuzuschneiden.



Diese 4 Streifen sind jeweils 11cm breit und 75cm lang. Sie werden die beiden Hüftgurte geben.



Dieser lange Streifen ist 16cm breit und 115cm lang. Das wird der Gurt, der einmal um die Schulter geht. Er ist leider nicht besonders sauber zugeschnitten, weil mein Rollschneider bei 4 Lagen gleichzeitig schneiden aufgegeben hat. Es gibt ihn zweimal.



Die beiden Streifen sind 11cm breit und 33cm lang. Das wird der kurze Teil des Schultergurtes.


Und los geht es mit dem Zusammennähen:
Zuerst werden die beiden kurzen Teile recht auf rechts nur an den langen Seiten zusammengenäht, gewendet und in den weiblichen Teil der Steckschließe eingefädelt. Die beiden offenen Enden werden dann hinten zusammengenäht.





Dann werden jeweils zwei der 4 Streifen für die Hüftgurte rechts auf rechts sowohl an den langen Seiten als auch an einer kurzen Seite zusammengenäht.




Sie werden gewendet und in die Schließen eingefädelt.





Die beiden Streifen des langen Schultergurts werden rechts auf rechts zusammengenäht und das eine Ende abgeschrägt. Dann wird gewendet. Das andere, offene Ende wird zusammengefaltet und abgesteppt.





Jetzt wird die Vlieseline auf das innere Rückenteil aufgebügelt, mit einem zweiten Streifen Vlieseline wird der untere Teil noch einmal zusätzlich verstärkt. Ich habe lange überlegt, was ich als Einlage nehme, und habe mich schließlich für die festeste, aufbügelbare Einlage, die es in meinem Stofflädchen gab, entschieden. Die Alternative wäre Fleece oder ein Bodenwischtuch gewesen, allerdings wäre mir das nicht stabil genug gewesen und, da nicht aufbügelbar, hätte die Einlage verrutschen können. Steppnähte wollte ich bewusst nicht machen, weil es immer potentielle Knickstellen sind.

Auf die Vlieseline wird eingezeichnet, in welchem Winkel die Schultergurte angebracht werden. Da es sich ja um eine Hüfttrage handelt, unterscheiden sich die beiden Winkel leicht.




Für den nächsten Schritt gibt es leider kein Bild, weil ich mich mehrmals vernäht habe und leicht angenervt war. Man legt ein Rückenstück mit der rechten Seite nach oben hin, platziert die Gurte mit den kurzen Enden nach außen und den langen Enden nach innen darauf, dann mit der rechten Seite nach unten, das andere Rückenstück mit der Vlieseline. Anhand der Markierungen kann man nun noch die Winkel korrekt ausrichten, alles feststecken und zusammennähen. Die langen Gurte kann man am besten unten heraushängen lassen, damit das Paket nicht so dick ist und man an die Wendeöffnung denkt.


Nach dem Wenden sollte das Ganze jedenfalls dann so aussehen:




An dieser Stelle habe ich erst einmal aufgehört, da ich die Trage dann ausprobiert habe und feststellen musste, dass sie für meine Tochter noch viel zu groß ist und ich außerdem das seitliche Tragen auf der Hüfte extrem unbequem finde.
Vielleicht beende ich die Trage irgendwann, wenn sie größer ist, das heisst, Wendeöffnung schließen, einmal rundherum absteppen und die Gurte von außen feststeppen, damit sie auch wirklich halten.